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Funktelefon

Funktelefon als Fernsteuerung und Gegensprechanlage nutzen

Funktelefone (Schnurlostelefone) enthalten ausgereifte Technik. Die Funktechnologie ist abhörsicher (zumindest für einen technisch nicht sehr versierten Spion), ermöglicht vernünftige Reichweiten und die Geräte sind billig überall zu haben.

Mit der hier beschriebenen Schaltung kann ein Funktelefon ohne Telefonleitung als Fernsteuerung, Funkkomandozentrale, Babyphon, Gegensprechanlage, Torsprechanlage u.s.w. betrieben werden.

Blockschaltbild des Funktelefon Hacks

Blockschaltbild

Die Zusatzschaltung wird anstatt der Telefonleitung an die Basisstation angeschlossen und besteht aus der Telefonleitungssimulation, einem PIC-Prozessor (in diesem Fall ein 16F876A) der die Steuerung übernimmt, einem MT8880 der die DTMF-Signale auswertet und einem Analogteil mit Mikrofonverstärker und Lautsprecherendstufe (LM386).

Der DTMF-Code der Taste, die am Mobilteil gedrückt wird, steht parallel über 4 Portleitungen oder seriell über ein RS232 Protokoll zur Verfügung.

Zusätzliche besteht die Möglichkeit das Mobilteil über einen Tastendruck zu rufen. Der Lautsprecher im Analogteil kann stummgeschalten werden. Damit fungiert die Basisstation als Babyphon oder Abhöreinrichtung.

Die Leitungsanbindung

Um die Basisstation an die Schaltung anzubinden muss eine a-b Telefonleitung mit den dazugehörigen Spannungen und Signalen simuliert werden. Das geschieht mit unten angeführter Schaltung.

Leitungsanbindung

Im Normalbetrieb wird der eine Anschlußpunkt der Basisstation über D2 - R6 und Q3 auf 12V gelegt. Wenn über das Mobilteil der Hörer abgehoben wird, sinkt die Spannung am Anschlußpunkt unter 12V. Mit der Schaltung um Q5 wird dieses Off-Hook detektiert und an den Prozessor zur Verarbeitung weitergeleitet.

Soll die Klingel am Mobilteil aktiviert werden, muss an die Basisstation eine Rufspannung von mindestens 28 V/25-50Hz angelegt werden. Diese Spannung wird über Q2 und Q1, die vom Prozessor entsprechend geschalten werden, erzeugt. Dabei muss die 12V Spannung abgeschalten sein, damit am Anschlußpunkt der Basisstation die gewünschten 28 V erreicht werden.

Die Ein- und Auskoppelung der analogen Mikrofon- und Lautsprechersignale erfolgt über C3. Sollten nur digitale Tonsignale übertragen werden, kann der PIC-Prozessor diese erzeugen und über D18 sicher einkoppeln.

DTMF-Signale mit MT8880 auswerten

MT8880

Der MT8880 stellt einerseits einen Decoder für DTMF-Signale bereit anderseits bietet er die Möglichkeit DTMF-Signale zu senden. Beim FunktelefonHack wird nur der Decoder verwendet. Die Anbindung und Steuerung des IC wird über vier Steuerleitungen und 4 Datenleitungen realisiert. Wann welche Signale anzulegen sind, kann in dem PIC-Assemblerfile im Detail nachvollzogen werden. Der Programmablauf ist sehr ausführlich dokumentiert. Wichtig ist, dass die Eingangssignalspannung im Bereich von 100 mV liegt. Andernfalls kommt es zu Fehlern bei der Decodierung. Der Ohmwert von R43 mit 374 KOhm ist genau einzuhalten. Das DTMF-Signal wird ohne Zwischenverstärker direkt von der a-b Leitung abgenommen und über einen Spannungsteiler an den Eingang gelegt.

Mikrofon- und Lautsprechersignal duplex über eine Leitung

MikSpeakSignal

Beim Telefon werden die eingehenden und ausgehenden AnalogSignale über eine Leitung gleichzeitig übertragen. Mikrofon- und Lautsprechersignal dürfen sich nicht gegenseitig stören. Dabei kann es zu Rückkopplungen kommen. Das macht sich durch lautes Pfeifen bemerkbar. Die Trennung erreicht man dadurch, indem das Mikrofonsignal dem Lautsprecherausgang als Differenzsignal eingekoppelt wird. Mit dem Trimmer P2 kann die Schaltung so abgeglichen werden, dass kein Mikrofonsignal am Lautsprecher ankommt. Beide Signale können somit dublex über dieselbe Leitung übertragen werden.

Natürlich müssen Mikrofon und Lautsprecher so angeordnet werden, dass über die Luft keine Rückkopplung entstehen kann. Die Verwendung eines Richtmikrofons oder die entsprechende Schallisolierung gegeneinander wären ein Lösungsansatz.

Mikrofonverstärker

Der Mikrofonverstärker ist für den Anschluß eines einfaches Elektret-Mikrofon ausgelegt. Die Verstärkung der 2. Stufe ist regelbar um auch freies Sprechen im Raum zu übertragen (Babyphon).

MikSpeakAmp

Lautsprecherverstärker

Das analoge Eingangssignal wird einem einfachen Vorverstärker, der die Signalanpassung vornimmt, zugeführt. Die Endverstärkung übernimmt der integrierte Schaltkreis LM386. C11 kann weggelassen werden dadurch reduziert sich die Verstärkung auf von 46dB auf 26dB.

SpeakerAmp

Steuerung mit PIC-Prozessor

Gesteuert wird der Hack mit dem Prozessor 16F876. Er enthält alles um das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten zu organisieren. Dazu gehört die Bereitstellung der Signale für den Stepupregler der die 28V erzeugt (Mobilteil rufen), die Ansteuerung des MT8880, die Stummschaltung des Lautsprechers und die Auswertung des ON/OFF Hook Signals.

PIC 16F876

Das Assemblerprogramm ist sehr gut dokumentiert und kann daher nach belieben erweitert und geändert werden. Auf der Platine sind auch die Anschlüsse für die InCircuitProgrammierung des PIC vorhanden. Zum Experimentieren sind sämtliche Anschlüsse des Prozessors auf eine Stiftleiste geroutet.

Steuerplatine

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